Zur heutigen Einigung des EU-Ministerrates zur neuen Lebensmittel-Informationsverordnung erklärt Kerstin Tack

Diese Verordnung ist nicht der große Wurf und die Freude von Frau Aigner über den Beschluss teilen wir nicht.

Für Verbraucherinnen und Verbraucher gibt es nur bedingt mehr Transparenz und die neuen Regelungen treten zum Teil erst in 5 Jahren in Kraft.
Eine überschaubare Lebensmittel - Ampel wird nicht kommen. Klarheit und Wahrheit wollte Ministerin Aigner, die EU- Regelung wird diesem Ziel nicht ausreichend gerecht. Hier muss die Ministerin nacharbeiten.

Die Bezeichnung für Lebensmittelimitate wie z.B. Analogkäse muss zwar in unmittelbarer Nähe des Produktnamens stehen, darf aber kleiner geschrieben werden. Auch die Bezeichnung „ aus Fleischstücken zusammengefügt „ für „Klebefleisch“ ist für Verbraucherinnen und Verbraucher nicht viel verständlicher.

Die beschlossene Herkunftskennzeichnungen für Fleisch ist noch nicht klar geregelt. Wir wollen, dass Ort von Aufzucht oder Mast angegeben werden, nur der Sitz des verarbeitenden Unternehmens reicht nicht aus.

Trans-Fettsäuren wurden zunächst gar nicht auf die Liste der anzugebenden Stoffe gesetzt, auch hier wird noch geprüft.

Einzig die Verbesserungen bei der Kennzeichnung von Allergenen, koffeinhaltigen Lebensmitteln und des Einfrierdatums bringen einen Mehrwert.

Die SPD-Bundestagsfraktion hatte immer gefordert, dass Angaben auf dem Etikett einfach, schnell vergleichbar, überschaubar und leicht verständlich sein müssen. Eine Ampelkennzeichnung hätte dies gewährleistet. Damit hätten die Verbraucherinnen und Verbraucher bewusster entscheiden können, was sie kaufen und essen wollen.
Der gefundene Kompromiss auf EU-Ebene hilft dabei nur bedingt.