Zu den Ergebnissen der Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz erklärt die hannoversche SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Tack:

„Die Studie zeigt: Es besteht dringender Handlungsbedarf. Unfassbare Gelder bezahlen Verbraucherinnen und Verbraucher an Banken für überhöhte Dispozinsen. Es ist kaum zu verstehen, dass die dicke steuerfinanzierte Studie keine Taten von Bundesministerin Aigner nach sich ziehen wird. Keine der konkreten Handlungsempfehlungen wird aus ihrem Hause aufgegriffen.

Das Ergebnis der Studie zeigt eine weitere Fehlentwicklung auf dem deutschen Bankenmarkt. Offensichtlich setzen die deutschen Banken auch weiterhin auf das Geschäftsmodell "Dispozinsen-Abzocke". Das ist ein Skandal und ein Schlag in das Gesicht der Verbraucherinnen und Verbraucher. Mit durchschnittlichen Sätzen von 12,4 Prozent werden in Deutschland europaweit mit die höchsten Dispozinsen verlangt. Teilweise werden doppelt so hohe Zinsen wie in anderen europäischen Ländern fällig. Mit diesen Fakten muss selbst die Bundesregierung eingestehen: Die Abzocke findet ohne jegliche Rechtfertigung statt. Weder sind Dispokredite, wie von den Banken stets behauptet, mit höherer Ausfallwahrscheinlichkeit als normale Kredite behaftet, noch rechtfertigt ein angeblich hoher Verwaltungsaufwand der Banken diese "Mondtarife".

Seit Monaten fordert die SPD-Bundestagsfraktion Konsequenzen der Bundesregierung. Die bestehende gesetzlichen Regelungen reichen jedenfalls nicht aus. Passiert ist bisher nichts. Die Bundesregierung muss endlich prüfen, wie Banken dazu verpflichtet werden können, billig geliehenes Geld auch günstig weiterzugeben. Ein Korridor von 5-8 Prozent erscheint angemessen. Zinsen weit über 10 Prozent sind nicht weiter tragbar. Die Koalition macht sich damit zum Handlanger der Banken und verspielt weiter jeden Kredit.“